Anika Nilles Pad und Book
Anika Nilles Pad und Book! Darum soll es heute gehen. Hallo und willkommen zum ersten Live Review. Seit einiger Zeit teste ich nun schon das neue Singanture Practice Pad, sowie das Pad Book von Frau Nilles. Hier erzähle ich dir meine Erfahrungen.
Vorab noch die Information, dass ich sowohl das Pad, als auch das Buch selbst gekauft und bezahlt habe. Es wurde also nichts gesponsert, zur Verfügung gestellt oder gar bezahlt, damit ich darüber berichte. Es handelt sich also ausschließlich um meine eigene und unabhängige Meinung! Es gibt lediglich hier ein Affiliate-Link zum Buch und zum Pad. Wenn du eins oder beide Produkte gut findest und mich unterstützen möchtest, kannst du über diese Links bestellen. Herzlichen Dank dafür!
Anika Nilles Pad und Book – Das Buch
Beginnen wir mit dem Buch. Es gibt zwar schon viele Bücher zu Schlagtechniken oder Technik am Schlagzeug. Aber bisher gab es noch kein Buch auf dem Markt, das sich ausschließlich mit dem Üben am Practice Pad beschäftigt. Es schließt also schon eine Lücke. Das ist der erste positive Punkt. Aber um was geht es da genau?
Anika Nilles Pad Book – Der Inhalt
Das Buch ist in vier Kapitel unterteilt. Kapitel Eins bildet die Basis und beschäftigt sich mit Subdivision Studien. Dabei werden alle Übungen mit drei grundlegenden Handsätzen behandelt: Einzelschläge, Doppelschläge und Paradiddles. Das findet zunächst in Triolen, 16-tel, Quintolen, Sechstolen und Septolen statt. Das sind die Subdivisons. Alle andern Kapitel verwenden auch diese Unterteilungsebenen. Deshalb sollte man das erste Kapitel auf jeden Fall ansehen und durcharbeiten. Zudem wird man hier auch mit dem hier durchgängig verwendeten Baukastenprinzip vertraut gemacht. Denn, in diesem Buch werden eigentlich Konzepte zum Üben von Handsätzen und Akzenten sowie Groupings gezeigt, die auch auf jeden beliebigen Notentext übertragen werden können. Das finde ich schon mal sehr gut. Zweiter positiver Punkt!
Im zweiten Kapitel werden die Unterteilungsebenen miteinander kombiniert geübt. Das nennt Anika Nilles Mixed Meters. Es werden also 8-tel, Triolen, Quintolen, Sextolen und Septolen munter durcheinander gewirbelt und in Kombinationsübungen gezeigt. Auch das wider mit den drei Basis Handsätzen. Im dritten Kapitel beschäftigt sich Frau Nilles mit Unabhängigkeit der Hände und Unisonospiel. Hier finden sich auch reichlich Lesetexte und doch recht anspruchsvolles Übungsmaterial. Da sind schon echt harte Brocken dabei! Im vierten und letzten Kapitel geht es dann als logische Konsequent um Polyrhythmen. Das ist natürlich ganz nach meinem Geschmack und neben dem Kapitel ein mein Lieblingskapitel dieses Buches.
Anika Nilles Pad und Book – Das Split Tone Pad
Wenn man sich nun schon so ausführlich mit Üben auf dem Practice Pad beschäftigt, das Buch hat immerhin 278 Seiten, dann liegt es schon nahe auch ein passendes Practice Pad für sich bauen zu lassen. Da Meinl nicht nur Becken uns Percussion, sondern auch Zubehör im Angebot hat und ein Practice Pad im Angebot noch fehlte, war man offensichtlich gerne bereit so etwas zusammen anzugehen.
Heraus dabei kam ein Schwarzes Pad mit mehreren unterschiedlichen Anspielflächen aus drei Materialien. Am auffälligsten sind natürlich die beiden roten Punkten auf der Oberseite des Pads. Sie bestehen aus härterem Gummi als die schwarze Hauptfläche. Diese Punkte dienen dazu die rechte oder die linke Hand deutlicher hören zu können, wenn man darauf spielt. Das ist vor allem bei den Übungen der Kapitel drei und vier sehr nützlich. So lassen sich die Strukturen in der jeweiligen Hand besser kontrollieren. Das funktioniert auch im Grunde ganz gut. Solange man das Pad auf einem Snareständer oder einer Snare legt. Auf dem Wohnzimmertisch, wo ich meine Pads meist nutze, hört man den Unterschied leider nicht mehr ganz so deutlich.
Bleibt noch das schwarze Oval im oberen Drittel und die Rückseite aus weichem Schaumstoff. Das Oval soll es ermöglichen Ghost Notes leichter üben zu können. Das funktioniert sehr gut. Insbesondere dann, wenn man die Akzente auf den roten Punkten spielt. Des halb wäre aus meiner Sicht besser gewesen, das Oval unten und nicht oben anzubringen. Das ist aber nur ein ästhetisches Problem, da man das Pad ja drehen kann. Dann schaut man halt verkehrt herum auf das Meinl Logo und Anikas Autogramm. Der Schaumstoff auf der Rückseite hat vor allem die Aufgabe das Rutschen des Pads beim Üben zu verhindern. Und man hat noch eine weitere Oberfläche zum leisen Üben sowie zum Kraftaufbau. Als Trägerplatte wird eine 13“ Holzplatte verwendet, die mit 9 mm recht dünn daherkommt. Da das Pad durch seine doppelseitige Spielfläche und einer Gesamtdicke von 2,7 cm doch ordentlich dick ist, stellt das kein Nachteil dar.
Anika Nilles Pad und Book – Das Fazit
Wie finde ich nun das Buch und das Pad? Nun das Buch kann ich jedem fortgeschrittenen Schlagzeuger nur wärmstens ans Herz legen. Ich bin ehrlich gesagt begeistert von diesem Werk. Für mich ist das die Stick Control 2.0. Das Standardwerk zum Thema Handsätze im 21. Jahrhundert! Versteht mich nicht falsch, ich hab die Stick Control durch gearbeitet. Zudem dieser Klassiker ist auch eine gute Vorbereitung für das Pad Book. Anika empfiehlt es auch ausdrücklich im Vorwort. Aber das Pad Book ist wesentlich umfassender und zeitgemäßer sowie konzeptionell gut durchdacht. Sofern du dich also schon mit Rudiments beschäftigt haben solltest oder einfach komplexeres Übungsmaterial suchst, bist du hier genau richtig: Volle Empfehlung!
Das Pad ist auch sehr gut durchdacht und erfüllt die gestellten Anforderungen recht gut. Mich persönlich überzeugt es allerdings nicht ganz. Vor allem wegen der etwas schlechteren klanglichen Trennung der roten Punkte, wenn man es auf den Tisch legt. Klar kann ich es auch auf einen Snareständer stellen. Aber mein Vic Firth Heavy Hitter Slim Pad hat eine Holzfläche im oberen Drittel, die den gleichen Zweck wesentlich besser erfüllt. Zudem ist dieses Pad preislich zwar auch nicht super günstig, aber es liegt doch deutlich unter dem Split Ton Pad. Hier ist die Gummifläche zudem insgesamt härter und löst somit grundsätzlich besser auf, was man spielt. Deshalb bekommt das Split Tone Pad nicht meine uneingeschränkte Empfehlung. Wer aber ein sehr vielseitiges Pad sucht, das fünf Spielflächen bietet, wird hier sicher keinen Fehler machen, wenn er oder sie zuschlägt. Für Fans ist es sowieso Pflicht und schlecht ist es keinesfalls!
Das war dann auch mein erstes Review im Live Format. Das wird es jetzt öfters geben. Ich werde in Zukunft hin und wieder weitere Review in dieser Form machen. Vor allem Bücher liegen da in meinem Interesse. Aber auch Stöcke, wie die hier verwendeten Rohema Pad Sticks. Dazu aber ein andermal mehr. Nächstes Mal gibt’s wieder eine Free Lesson.
Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit dieser Lesson und nicht vergessen…
START DRUMMING! LG, Jürgen
… lackierte Stöcke sind aber besser für trockene Hände …