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Wie man mit Besen Schlagzeug spielt!

Wie man Besen am Schlagzeug spielt! Hallo und willkommen zur Live Lesson. Wir kümmern uns heute um ein Thema, das meist etwas zu kurz kommt: Das Besenspiel. Besen werden meist mit Jazz in Verbindung gebracht. Das ist ja auch nicht ganz falsch. Aber Eins nach dem Anderen.


Wie man mit Besen Schlagzeug spielt – Die Ursprünge


Natürlich haben die Besen ihren Ursprung im Jazz. In den Anfangstagen des Jazz und des Drum Sets wurde sehr viel experimentiert. Das kann man an den zum Teil abenteuerlichen Kombinationen von Schlaginstrumenten, die zu einem Drum Set zusammengestellt wurden, sehen. In diese Anfangsphase suchten die ersten Schlagzeuger auch nach Möglichkeiten leiserer und weichere Klänge spielen zu können. Fündig wurde man der Legende nach bei damals gebräuchlichen Fliegenklatschen, die aus Metalldrähten gefertigt wurden. Diese eigneten sich hervorragend, um Wisch-Klänge zu erzeugen. Ab ca. 1920 wurden dann spezielle Jazzbesen angeboten, die den heute üblichen schon sehr nahe kamen. Aber was spielte man damit?

Wie man mit Besen Schlagzeug spielt – Grundlagen


Nun, Hauptzweck damals wie heute, ist es ein möglichst gleichmäßiges Grundrauschen zu erzeugen. Wir brauchen also ein eher raue Felloberfläche. In den Anfangstagen des Schlagzeuges wurden ausschließlich Naturfelle verwendet. Diese sind von Natur aus leicht rau. Wischt man mit Besen darüber, erhält man ein sanftes Rauschen. Das war auch der Grund warum Felle aus Kunststoff von Anfang an ein weiß-raue Beschichtung hatten. Klare Felle kamen erst etwas später mit der Rockmusik auf, da hier selten bis gar nicht mehr Besen gespielt wurde. Erzeugen wir also im ersten Schritt dieses Grundrauschen.

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Hier wischen wir mit beiden Händen unsere Besen in Kreisen über unser weiß-raues Fell. Der Kreis der rechten Hand läuft gegen den Uhrzeigersinn und der in der linken Hand läuft im Uhrzeigersinn. Die Kreisbewegungen laufen in 4-tel Noten ab. So erhalten wir auch hier unseren Grundpuls. Der ist natürlich sehr dezent und eigentlich nur zu spüren. Im nächsten Schritt machen wir diesen klar hörbar.

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Das erreiche ich in dem ich die rechte Hand auf der 12 Uhr Position auf ihrer Kreisbahn Richtung 11 Uhr beschleunigt wische. Man kann diese natürlich auch durch Anschlagen erreichen.

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Dazu wischen wir die linke Hand weiter, wie oben beschrieben, mit dem Uhrzeigersinn. Mit der rechten Hand schlagen wir in 4-tel Noten leicht aufs Fell. Das kann man an einem Punkt auf dem Fell tun oder man kann es in 4-tel Noten tun, in dem man die Zählzeiten „1“ und „3“ links und die „2“ und „4“ rechts auf dem Fell anschlägt. Letztere Möglichkeit wirkt auf mich etwas fliesender. So lassen sich selbstverständlich auch Back Beats erzeugen.

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Dazu spielen wir auf „1“ und „3“ nur sehr leise Schläge mit der rechten Hand. Die Zählzeiten „2“ und „4“ betonen wir dafür stärker und erhalten so unsere Back Beats. Im Livestream zeige ich dir wie man das auch wischen kann. Wann man welche Technik verwendet, hängt von der Musik und dem persönlichen Geschmack ab. Im nächsten Schritt wird es dann klassische.

Wie man mit Besen Schlagzeug spielt – Der Swing Besen Groove

Denn nun schauen wir uns den wohl bekannteste Besengroove an: Den Swing! Diese Figur kennt jeder. Denkt man an Besen, denkt man zu 99 % an diesen Groove.

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Hier wischen wir mit der linken Hand weiterhin unseren Kreis. Die rechte Hand schlägt die Swing Ride Becken Figur. Die Zählzeiten „2“ und „4“ werden dabei betont. Das kann man natürlich auch wieder wischen. Mehr dazu im Stream. Nun wird es endlich binär.

Wie man mit Besen Schlagzeug spielt – Binäre Grooves

Ja, man kann mit Besen auch binäre Grooves spielen! Denn ganz im Gegensatz zur landläufigen Meinung, das Besen nur für ternären Swing und Jazz geeignet sei, ist nicht richtig. Beginnen wir mit der Basis:

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Beginnen wir mit binären 8-tel Noten. Die einfachste Möglichkeit 8-tel mit Besen zu spielen besteht darin, diese mit der rechten Hand auszuschlagen. Die linke Hand wischt immer noch 4-tel Noten. Man kann 8-tel Noten aber auch wischen.

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Das funktioniert so, dass wir uns mit beiden Händen auf einer gedachten Linie von links nach rechts und umgekehrt auf dem Fell wischen. Die Bewegung läuft dabei auch immer gegenläufig zwischen rechter und linker Hand ab. Rechts wird also von rechts nach links und zurück gewischt. Gleichzeitig wischen wir mit der linken Hand von links nach rechts und wieder zurück. Im nächsten Schritt fügen wir Akzente hinzu:

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Die erreichen wir dadurch, dass wir den die linke Hand beim Wischen etwas beschleunigen. So erhalten wir jeweils am Endpunkt der Wischbewegung eine Betonung. Damit kann man auch Back Beats spielen.

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Dazu führen wir die beschleunigte Bewegung nur bei den Zählzeiten „2“ und „4“ aus. Jetzt kann man dazu natürlich noch alle üblichen Bassdrum Figuren dazu spielen. Mit dieser Wisch-Technik lassen sich auch 16-tel spielen.

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Dazu zählen wir beim Wischen einfach 16-tel Noten. Das wischen läuft identisch zu den 8-tel Noten ab. Und auch hier können wir wieder Betonungen hinzunehmen.

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Ganz klassische sind hier natürlich auch wieder die Back Beats zu nennen. Das ergibt am Anfang den meisten Sinn. Das waren nun ein paar der Wisch-Konzepte, die ich persönlich verwende. Es gibt natürlich noch viel mehr. Ein Beispiel dazu wären unter anderem auch Train Beats. Dazu findest du hier eine Free Lesson. Zum Thema wird es in naher Zukunft auch einen Kurs von mir geben. Als Übungsmaterial empfehle ich dir für Swing/Jazz diesen Song und für die binären Grooves diesen Song.

Das war es dann auch schon wieder für diese Live Lesson. In 14 Tagen kommt dann die nächste Live Lesson. Das Thema steht da noch nicht fest. Falls du also Wünsche oder Vorschläge hast, lass es mich wissen!

Bis dahin wünsche ich viel Spaß mit dieser Lesson und nicht vergessen…

START DRUMMING! LG, Jürgen

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

    1. Hallo Manfred,

      mit Stahlbesen ist das eher schwierig.Es geht zwar, ich würde aber eher Kunststoffbesen verwenden. Allerdings sind die auch klanglich nicht adequat zu akustischen Sanres mit weißrauen Fellen. Es gibt zwar eine Einstellung, die das Besenspiel erleichtern soll, die funktioniert aber nur bedingt. Es macht die Snare und Toms etwas empfindlicher, mehr nicht.

      LG, Jürgen

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