Alles Moeller Technik oder was?
Alles Moeller Technik oder was? Das fragen wir uns heute. Wahrscheinlich hast du schon das ein oder andere zu dieser Schlagtechnik gehört und gesehen. Für mich ist dieser Technik zentral und gerade für uns Schlagzeuger mit die wichtigste und flexibelste Handtechnik. Warum das so ist, erfährst du jetzt. Zunächst aber noch der Hinweis, das du ab jetzt das Video immer am Ende des Beitrages findest. Und da dies hier die Fortsetzung zu meinen Beiträgen zur Stockhaltung und zum Rückprallschlag ist, seien diese hier auch nochmal erwähnt und empfohlen.
Warum ist die Moeller Technik so wichtig?
Nun, das liegt vor allem daran wie wir am Schlagzeug spielen bzw. wie wir klingen wollen. In der Rock und Pop Musik ist meist doch eher lauteres Spiel gefragt. Das war im Übrigen auch im frühen Jazz so, da es sich zu Beginn dieser Musikrichtung um Marschmusik gehandelt hat. Da kommt die Moeller Technik auch ursprünglich her. Sie ist also ideal für ausdauerndes und lautes Spiel auf eine Trommel geeignet. Da in der Marsch- und Militärmusik, genau so wie im frühen Jazz, sowie bis heute in der Popularmusik ein klarer 4-tel Puls dominiert, bietet es sich an sein Spiel auf dessen Puls auszulegen. Das bietet die Moeller Technik. Wir erzeugen aus Handgelenk und Unterarm mit einer wellenförmigen Bewegung einen Down Stroke. Aus diesem Basisschlag, der immer akzentuiert ist, lassen wir nachfolgend weiter Noten heraus federn.
Wo liegt da genau der Nutzen?
Nun, die Down Strokes liegen natürlich meistens auf den 4-tel Zählzeiten und somit eben genau auf dem Grundpuls. Nachfolgend können wir aus diesen Grundbewegungen 8-tel, 8-tel Triolen, 16-tel sowie 6-tolen und 32-tel Noten erzeugen. Das kostet uns sehr wenig Kraft, da wir hier ja den Rückprall ausnutzen. Zudem können wir die jeweiligen Abläufe automatisieren. So können wir uns beim Timing nur noch auf den Grundpuls konzentrieren, der ja mit den Down Strokes zusammen fällt. Auch lässt uns die Moeller Technik sehr leicht und fliesend am Set spielen. Verwenden wir noch hin und wieder die Half Strokes lassen sich auch sehr leicht größere Distanzen überwinden. Die Full Strokes braucht man eigentlich so gut wie nie. Es sei den man hat ein sehr großes Set oder man möchte etwas mehr Show für den Zuseher bieten.
Wie steuert man mit der Moeller Technik was man spielen will?
Das geschieht über den Zeitpunkt des Up Strokes. Die Down Strokes liegen ja zunächst immer auf den 4-tel Zählzeiten. Spielen wir nun z.B. 8-tel Noten, so folgt auf den „+„-Zählzeiten der Up Stoke. Bei Triolen liegt der Up Stroke auf der „d„-Zählzeit. Es erfolgt also später, da wir auf „+„ hier ja einen Tap Stroke spielen. Bei 16-tel Noten liegt der Up Stroke noch etwas später auf der binären Zählzeit „d„. Der Zeitpunkt des Hochgehens bestimmt also wie viel Schläge nach federn und so entstehen unser unterschiedlichen Rhythmen. Schau dir dazu auch meinen ersten Beitrag zu dem Thema an. Auch diesen Beitrag zum Thema Timing by Motion möchte ich die empfehlen. Und natürlich diesen Beitrag zur Unabhängigkeit.
Gibt es noch mehr Quellen und Infos zur Moeller Technik?
Klar gibt es die! Hier ein Link zum Namensgeber Sanford A. Moeller. Du findest auch You Tube etliche Videos mit Jim Chapin. Das war nach Aussage von Herrn Moeller, sein Meisterschüler. Und der Herr Chapin hat auch so jemanden gehabt. Das ist niemand geringeres als Claus Hessler. Er ist die Koryphäe auf diesem Gebiet. Ein Blick darauf lohnt sich. Aber nicht erschrecken! Einiges was Claus da zeigt, ist schon sehr weit fortgeschritten. Es zeigt aber sehr schön was mit dieser Technik alles möglich ist. Das soll es für heute gewesen sein. Als Nächstes werde ich etwas ausführlicher auf die Themen Timing by Motion und Natural Body Movement eingehen.
Bis dahin wünsche ich dir viel Spaß mit dieser Lesson und nicht vergessen…
START DRUMMING! LG, Jürgen
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